Open-Source-ERP: Ein doppeltes Dilemma

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Die Debatten „Open-Source vs. kostenpflichtige Lösung“ werden nie abebben. Immer wieder kursieren die gleichen Argumente: Lizenzkosten vs. Wartungskosten, Anpassungsfreundlichkeit vs. fehlender offizieller Support.

Diese Debatten drehen sich um fast jede IT-Lösung. Aber Enterprise Resource Planning (ERP) Systeme sind ein besonderer Fall. Warum benötigt man eine andere Betrachtungsweise?

Die wichtigsten Vor- und Nachteile von Open-Source: Ein kurzer Überblick

Unabhängig von der Anwendungsdomäne verweisen die Open-Source-Befürworter immer auf die geringen Anschaffungskosten. Es gibt keine Lizenz, die man kaufen muss, um die Software nutzen zu können. Die Gegner argumentieren, dass es genau umgekehrt ist: Da es keinen Provider gibt, müssen Sie mehr Leute einstellen, die sich um die Wartung kümmern. Es gibt auch keinen offiziellen Support, was bedeutet, dass Sie jemanden brauchen, der internen First- und Second-Level-Support für Ihre Mitarbeiter leistet.

In Wirklichkeit ist jeder Fall einzigartig. Wenn Sie keine kostenpflichtige Lösung finden können, die 100%ig für Ihre Bedürfnisse geeignet ist, werden Sie am Ende die Lösung anpassen müssen und die Lizenzkosten zahlen. Sie werden wahrscheinlich nicht um einen internen Support herumkommen, da die meisten Ihrer Mitarbeiter zu beschäftigt sind, um direkt mit dem offiziellen Support zu kommunizieren oder nicht wissen, was genau Ihr SLA (Service Level Agreement) abdeckt. Sie werden einen „Hub“, eine Anlaufstelle, brauchen, bei dem alle Anfragen landen, bevor sie an den Anbieter weitergeleitet werden.

Wir wollen damit nicht sagen, dass Open-Source immer günstiger ist. Viel wichtiger ist, dass Sie verstehen müssen, inwieweit jede Lösung Ihre Geschäftsspezifika out-of-the-box abdeckt. Und wie viel Risiko ein Implementierungsfehler für Ihr Unternehmen bedeuten würde.

Der letzte Punkt hängt von der Anwendungsdomäne der Open-Source-Technologie ab, die Sie einsetzen. Wir möchten behaupten, dass Sie bei ERP Sytemen besonders vorsichtig sein sollten.

Open-Source-ERP: Unbekannte Risiken

In der Tat ist ERP ein sehr weiter Begriff, der viele Softwareanwendungen und Systeme umfasst, die verschiedenen Abteilungen innerhalb eines Unternehmens helfen, auf dieselben Informationen zuzugreifen. Außerdem ermöglicht ein ERP die Automatisierung von Arbeitsabläufen und Prozessen. Am häufigsten wird ein ERP jedoch für die Verwaltung von physischen und virtuellen Assets im Unternehmen eingesetzt.

Wenn jemand „ERP“ sagt, meint er oder sie in den meisten Fällen Inventarisierungstools, Buchhaltungs- und Logistiksoftware. So ziemlich alles, was physische Güter von der Herstellung oder Montage bis zum Verkauf begleitet.

Ein ERP deckt oftmals auch Buchhaltungs- und Finanzvorgänge ab, wie z. B. die Rechnungsstellung, die sodann als Grundlage für Steuerberechnungen bzw. Hochrechnungen dient.

Und wenn Sie zulassen, dass Ihre Marketingkampagnen eine falsche Richtung einschlagen, sollten Sie mit Ihren Finanzen und Steuern wirklich vorsichtig sein. Wenn Sie das nicht tun, hilft Ihnen der Staat zwar bei der Beseitigung der Lücken, aber es kann Sie eine hohe Geldstrafe und einen ruinierten Geschäftsruf kosten.

Die Geschichte kennt traurige Beispiele, wenn eine prominente (und bezahlte) ERP-Plattform falsch implementiert wurde und zu Überproduktionsproblemen oder anderen Kosten führte.

Unser Punkt ist, dass ein Anbieter die Verantwortung mit Ihnen teilt. Im Gegensatz dazu gibt es bei einem Open-Source-Projekt keine formale Struktur und keinen öffentlichen Druck, hohe Standards einzuhalten. In der Tat glauben wir, dass viele Open-Source-Projekte von zuverlässigen und engagierten Entwicklern betrieben werden. Es geht lediglich um die Frage einer fehlenden rechtlichen Grundlage.

Wie man dieses Dilemma am besten angeht

Wenn Sie bei Google nach “biggest” ERP failures” suchen, finden Sie eine ganze Reihe an Medienbeiträgen, in denen etablierte ERP-Anbieter erwähnt werden. Was viele dieser Geschichten zeigen, ist, dass es auf die Implementierung ankommt. Viele große Unternehmen klagen am Ende nicht gegen den Anbieter, sondern gegen ein Beratungsunternehmen, ihren Implementierungspartner.

Wenn Sie mehr Engagement von den Entwicklern, die an Ihrem ERP arbeiten, einfordern- bzw. sicherstellen möchten, sollten Sie sie selbst Mitarbeiter einstellen und sicherstellen, dass sie kompetent sind und sich mit Ihrem Unternehmen verbunden fühlen. Ein einfaches Rezept!

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